272 Route 36.MANDALAY. Eingebornen-Regimenter,
ein
großes
Gefängnis
(Jail;
Pl.
A
B
2),
ein
1891
erbautes
Hospital
(Pl.
C
2)
und
die
hübschen
Anlagen
des
Upper
Burma
Club.
Der
*ehem.
Königspalast
(Palace;
Pl.
B
2),
ein
bizarr
phan-
tastischer
Holzbau,
strotzend
von
Vergoldung
und
kunstreicher
Schnitzerei,
mit
siebenstöckigem
78m
hohem
Turm,
dem
„Mittel-
punkt
der
Welt“,
wurde
von
Mindôn
Min
aus
Amarapura
herverlegt
und
von
Thibaw
erweitert,
seitdem
z.
T.
in
Verfall,
aber
1898-1900
ausgebessert
und
mit
einem
Kostenaufwand
von
100000
R.
neu
ver-
goldet
und
bemalt,
auch
jetzt
wieder
in
Restauration.
Der
Bezirk
war
ehemals
von
einem
Pallisadenzaun
von
600m
im
Geviert
um-
geben,
von
dem
nur
ein
Rest
erhalten
ist.
Der
Hauptzugang
ist
auf
der
O.-Seite.
Im
Vorhof
r.
der
hübsche
Glockenturm
Bahosin
(Pl.
1),
mit
hohem
Holzdach
auf
steinernem
Unterbau,
wo
die
Wachtstunden
geschlagen
wurden;
l.
der
ganz
aus
Stein
erbaute,
mit
kühner
Steiltreppe
versehene
Tempelturm
Shwedaw-zin
(Pl.
5),
der
einen
Buddhazahn
umschließen
soll.
Nördl.
vom
Bahosin
das
wohlerhal-
tene
Grabmal
Mindôn
Min’s
(Pl.
2),
ganz
mit
bunter
Glasmosaik
überdeckt;
die
zierlichen
Holzpavillons
r.
und
l.
leider
sichtlich
dem
Untergang
geweiht.
Südl.
vom
Shwedaw-zin
*Thibaw’s
Mon-
astery
(Pl.
4),
ein
Miniaturkloster,
auf
der
Stelle
eines
älteren
er-
richtet,
in
welchem
König
übliche
buddhistische
zierlicher
Holzbau
auf
einer
Plattform,
mit
Glasmosaiken
und
ver-
schwenderisch
reicher
Schnitzerei,
sehr
fein
in
den
Farben
braun
und
silbern,
leider
ebenfalls
dem
Verfall
entgegengehend.
Eine
Freitreppe,
zwischen
zwei
mächtigen
alten
Kanonen,
führt
von
O.
zu
der
3,35m
hohen,
150m
breiten,
275m
langen
hölzernen
Plattform
hinan,
auf
der
der
Königspalast
steht.
Man
betritt
zu-
nächst
den
Großen
Thronsaal,
eine
87m
lange
Halle,
deren
gold-
schimmernde
flache
Decke
von
vergoldeten
Tiekholzsäulen
getragen
wird;
aus
dem
roten
Hintergrund
springt,
schon
im
Äußern
durch
den
darüber
aufsteigenden
Turm
(s.
oben)
als
wichtigste
Stelle
des
Palastes
bezeichnet,
der
Sockel
des
Löwenthrons
vor,
der
jetzt
in
Calcutta
ist
(S.
250).
In
den
Säulenhallen
r.
und
l.
versammelten
sich
die
Würdenträger
des
Reichs.
An
den
Großen
Thronsaal
schließt
sich
eine
verwirrende
Menge
von
Sälen
und
Zimmern,
z.
T.
ganz
vergoldet,
z.
T.
mit
Spiegeln
und
Glasmosaiken
dekoriert,
mehrere
Audienzhallen,
mit
kleineren
Thronen,
das
Zimmer
des
Staats-
rats
Theater
usw.
Am
W.-Ende
des
Palastes
die
ganz
vergoldete
sog.
Ladies’
Hall,
mit
dem
„Lilienthron“,
wo
die
Königin
der
Würdenträger
alljährlich
empfing.
—
Einen
schönen
Überblick
über
das
Ganze,
wie
auch
über
Stadt
und
Ebene,
hat
man
von
dem
Wartturm
an
der
SO.-Ecke
des
Palastes;
eine
außen
umlaufende
Schneckentreppe
führt
zu
der
Plattform
(24m).